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Göttliche Führung

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Inhalt

1.Der Wille Gottes in unserem Leben
2.Nicht empfehlenswerte Methoden
3.Täuschungsmöglichkeiten

Sprüche 3:5-6

Der Wille Gottes in unserem Leben

In roter Schrift werden Bibelzitate aus der Schlachter Version 2000 angegeben, wenn nicht anders vermerkt.

Der Jugendliche benötigt Führung Gottes

Wie ist doch in jungen Jahren Führung Gottes besonders nötig. Ganz Wichtiges muss ausgewählt und entschieden werden, Dinge, die für das ganze Leben entscheidend sind. Z.B. muss entschieden werden über Ehe und Familie, Studien und Beruf, u.a.

Die Familie benötigt Führung Gottes

Die Erziehung der Kinder einer gläubigen Familie sollte nach göttlichen Prinzipien erfolgen. Um jedoch die Kinder nach Gottes Willen aufzuziehen, brauchen die Eltern die Führung des Heiligen Geistes.

Der Diener Gottes braucht die Führung Gottes

Jeder, der den Herrn in der Welt- Evangelisation und Mission dienen möchte, muss den Willen Gottes gut kennen und sich im Gehorsam auch danach fügen. Weisst du, wo und wie der Herr dich gebrauchen möchte? Geh in die Stille mit dieser Frage.

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Wenn du in einer unbekannten Stadt ankommst, brauchst du eine Orientierungshilfe. Verschiedenes kann dir zur Verfügung stehen: ein Touristen-Büro, vielleicht eine private Person, ein Stadt-Polizist, eine Stadtkarte, ein Kompass, Strassenschilder und in unserer Zeit am besten ein GPS (Navi-Gerät).

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Im geistlichen Bereich stehen uns auch manche Hilfen zur Verfügung. Darüber erfahren wir im Verlauf dieses Beitrags. Jedenfalls können wir dankbar bezeugen, unter der Führung Gottes zu stehen, ist ein grosser Segen, ja sogar ein grosses Vorrecht. Für viele ist es eine Herausforderung und ein Abenteuer.

Zwei Arten des göttlichen Willens in seinem Wort

 

Der allgemeine Wille Gottes offenbart sich im Logos (λόγος)

Dieser allgemeine Wille Gottes offenbart sich im Logos, in der Heiligen Schrift – die Bibel. Es ist das gültige Wort für alle Menschen. Z.B. kannst du nicht in Frage stellen, ob du irgendwo etwas stehlen oder ob du ein unbekehrtes Mädchen heiraten darfst. Die Bibel spricht deutlich und allgemein, dass wir nicht stehlen sollen. Ebenso deutlich redet sie, dass Gläubige sich nicht mit Ungläubigen verbinden sollen (2Kor 6:14ff). Im Allgemeinen müssen wir nur die Lehre der Bibel ernst nehmen, dann erfüllen wir Gottes Willen.

Der besondere Wille Gottes offenbart sich im persönlichen Rhema (ρημα)

Das bedeutet, ein allgemeines Wort aus der Bibel kann dich persönlich treffen. Du weisst dann genau, es betrifft dich. Diese Einsicht bedarf jedoch unbedingt der nötigen Unterstützung, zur sicheren Abklärung. Die anschliessende Abschnitt über Führung Gottes kann dir dazu verhelfen. Zunächst gehen wir einer Frage nach.

Wie ist der Wille Gottes?

Der Wille Gottes ist belehrsam

Gott möchte uns klar werden lassen, was für eine Absicht er mit uns hat. Jedoch zeigt uns Gott nicht immer alles auf einmal. Im Gegenteil, gewöhnlich lässt er uns eins nach dem anderen erfahren. Zwei biblische Beispiele können uns helfen, dieses zu verstehen.

Jesu mehrfache Ansagen seines Sterbens

Jesus hat seine jünger nicht von Anfang an darüber aufgeklärt, dass er sterben würde. Die Erwartung war ja, der «Sohn Davids», also ein herrschender König. Nach und nach aber liess er sie wissen, welches sein Weg sein würde. Im Evangelium nach Markus lesen wir drei Mal darüber:

Markus 8:31-33; 9:30-32; 10:32-34.

Der Herr belehrt Petrus bei der Fusswaschung

Johannes 13:1-11

Petrus hatte echte Mühe die Absicht des Herrn zu verstehen. Jesus führte ihn stufenweise zur Erkenntnis. Aber auch selbst so, blieb die völlige Klarstellung aus. Jesus verwies ihn auf geduldiges Warten (siehe Vers 7):

„Was ich tue, verstehst du jetzt nicht, du wirst es aber danach erkennen.“

„Mein tun ist dir jetzt rätselhaft, später aber wirst du es verstehen.“ (L. Albrecht NT)

Der Wille Gottes ist gut

Ja, der Wille Gottes ist das beste, das höchste – immer!

„Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren.” (Jeremia 29:11 – Elberfelder, revidierte Fassung )

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Gott irrt sich nicht; er hat alles unter seiner Kontrolle; er behält die Übersicht. Nochmal, seine Absicht und sein Tun dient immer uns zum Besten, uns zum Heil.

Arten der göttlichen Führung

Ihrer Natur nach

Natürliche Führung Gottes

Im alltäglichen Leben stehen wir unter Gottes Leitung auch dann, wenn wir es nicht wahrnehmen. Das Natürliche und Normale ist von Gott. Die Führung Gottes bedarf nicht unbedingt übernatürlicher Dinge. Du gehst aus dem Haus und siehst, dass es feste regnet. Sofort kehrst du wieder ins Haus und holst den Schirm. Währenddem ist der Bus schon vorbeigefahren. Du kannst verschiedentlich reagieren. Es kann dich ärgern (schon am frühen Morgen!), oder du kannst es als des Herrn Führung annehmen und in der guten Absicht Gottes, ruhig bleiben.

Übernatürliche Führung Gottes

Gott kann verschiedene übernatürliche Dinge benützen, wie Z.b.:

Prophetien, Träume, Gesichte (Visionen), Engel, Wunder, Zeichen, u.a.m.

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Alle diese Arten müssen unbedingt und immer mit Gottes Wort übereinstimmen!

Ihrer Erkenntnis nach

Verborgene Führung Gottes

Das ist, wenn die Absicht des Herrn verborgen bleibt, zumindest eine Zeit lang. Dazu zwei biblische Beispiele:

 Lazarus (lese den ganzen Bericht und achte auf Johannes 11:6)
 Paulus (lese den ganzen Bericht und achte auf Apostelgeschichte 16:6-8)

Klare Führung Gottes

Die gleiche Führung kann anfänglich ziemlich verborgen sein und hernach offen zu Tage treten. Lese, was weiter geschah in beiden oben genannten Fällen:

 Lazarus (lese weiter: Johannes 11:7-15)
 Paulus (lese weiter: Apostelgeschichte 16:9-10)

Herkünfte der Impulse

Wenn wir Gottes Führung erleben wollen, tun wir gut, zweifelhafte Impulse zu prüfen. Wir sind nämlich drei verschiedenen Herkünfte ausgesetzt: göttliche, menschliche und teuflische. Selbstverständlich können diese Impulse ineinandergreifen, so dass die Unterscheidung noch schwerer zu erkennen ist.

Göttliche Impulse

Das sind Impulse, welche von Gott herkommen, wie in Apg 13:2-4 erwähnt wird. Wenn wir diese und viele andere Bibelstellen mit einbeziehen, können wir feststellen, dass es sich dann von göttlichen Impulsen handelt:

 wenn der Impuls mit der Bibel übereinstimmt
 wenn der Impuls aus einer Gebetsatmosphäre entstammt
 wenn der Impuls in einem gläubigen und gehorsamen Herzen aufbricht
 wenn der Impuls von reifen Christen unterstützt wird, die voll Glaubens und des Heiligen Geistes sind
 wenn der Impuls Gottes Ehre und Herrlichkeit vermehrt.

Sicher gibt es noch weitere Kriterien. Doch diese bieten eine anfängliche Hilfe.

Menschliche Impulse

Es gibt Impulse, die scheinen vom Heiligen Geist her zu rühren, sind aber in Wirklichkeit menschlichen Ursprungs. In Markus 10:35-37 finden wir solch einen Fall. Was Jakobus und Johannes erbaten, kam nicht von einem göttlichen Impuls, sondern rein aus einem menschlichen Begehren.

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Anschliessend führen wir einige Kriterien auf, die uns helfen können, richtig zu unterscheiden, ob ein Impuls menschlichen Ursprungs ist:

 es ist ein menschlicher Impuls, wenn er Menschen verherrlicht, statt Gott
 wenn er Gottes Wort nicht beachtet
 wenn er den Heiligen Geist dämpft
 wenn er den inneren Frieden stört
 wenn er nicht aus einem gehorsamen Herzen aufbricht
 wenn er zu sehr emotional geladen ist
 wenn er zu einem Fluchtversuch aus Opfer und Leiden anspornt

Sicher gibt es noch weitere Kriterien. Doch diese bieten eine anfängliche Hilfe.

Teuflische Impulse

Es gibt Impulse, die von der Finsternis herrühren. Da gilt es besondere Vorsicht walten zu lassen, denn der Teufel kann sich in einen Lichts Engel verwandeln. Seine Impulse können so «fromm» erscheinen.

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Schauen wir uns kurz eine Begebenheit an, die in Markus 8:32-33 berichtet wird. Der Impuls, den Petrus vernahm, kam weder von Gott noch von Menschen, sondern direkt vom Teufel.

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Ein Impuls hat teuflischen Ursprung:

 wenn er die Wege Gottes gefährlich umlenkt
 wenn er die biblischen Wahrheiten ernstlich widerspricht
 wenn er den Herrn spottet oder gar lästert

Sicher gibt es noch weitere Kriterien. Doch diese bieten eine anfängliche Hilfe.

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Impulse können auch von Dämonen und bösen Geistern aufkommen. Wichtig ist es, dass christlich gläubige Gemeinden, um die Gabe der Geisterunterscheidung bitten. Dann aber muss die Gemeinde auch auf Hinweise achten und sie ernst nehmen.

Gemischte Impulse

Wir sagten weiter oben: Selbstverständlich können diese Impulse ineinandergreifen, so dass die Unterscheidung noch schwerer zu erkennen ist. Darum weisen wir nochmals darauf hin, dass die Geisterunterscheidungsgabe gerade in unserer Endzeit besonders nötig ist.

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Einige Bibelstellen, die uns helfen können, finden wir in Markus 11:30-33 und in der Apg 21:10-14.

Wir sollten vorsichtig, anstatt sicher zu sein, darüber, dass eine gewisse Sache, oder ein Weg, oder eine Entscheidung von Gott herkommt. Besondere Vorsicht ist geboten, wo erwähnt wird: «Gott hat mir gesagt…» Niemand hat eine direkte «Leitung» zu Gott. Alles geht über Glauben, Gehorsam und Liebe zum Herrn Jesus. Da ist menschliche und fromme Sicherheit nicht am Platz. Es bedarf unbedingt Wachstum in der Erkenntnis Gottes, Wachstum im Glauben, Wachstum und Reife im Herrn. Darum folgen nun einige Hinweise, um uns korrigieren zu lassen. Wir können uns täuschen und irren, deswegen sollten wir diese Korrekturen demütig annehmen.

Nötige Korrekturen

Korrektur durch die Bibel

Die Einfahrt eines Schiffes in einem schwierigen und gefährlichen Hafen kann nur vollzogen werden, wenn die Leuchttürme hell leuchten und so den Weg weisen. Der beste Leuchtturm für unser Leben ist die Bibel. Sie ist die objektivste und wichtigste Norm unseres Lebens. Wie der Psalmist es schon sagte:

„Eine Leuchte für meinen Fuss ist dein Wort, ein Licht für meinen Pfad.“ (Psalm 119:105)

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Jede Führung Gottes muss mit der Bibel übereinstimmen, denn Gott widerspricht sich nicht. Wenn wir also der Heiligen Schrift folgen, wird sie uns korrigieren und auf den rechten Weg bringen.

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Keine Führung Gottes kann der biblischen Lehre gegensätzlich sein!

Korrektur durch den erneuerten Sinn

„Im übrigen, meine Brüder, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgend eine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht!“ (Philipper 4:8)

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„Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch in eurem Wesen verändern durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.“ (Römer 12:2)

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Mit diesen beiden Bibelstellen merken wir, um was es geht. Jeder, der von neuem geboren ist, muss nun einen Lebens Prozess der Erneuerung erfahren. Der Neubekehrte ist wohl eine neue Kreatur, muss aber sich einer lebenslänglichen Umwandlung unterziehen.

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Umso mehr diese Erneuerung fortschreitet, desto eher kann der Gläubige den guten Willen Gottes für sein Leben erkennen. Hier geht es um das Gute.

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Da aber ein Wachstum in Christus ein Reifungsprozess ist, kann dann der gereifte auch mehr und mehr erkennen, welches der wohlgefällige Wille Gottes ist.

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Strebt nun der Christus Nachfolger zur Vollkommenheit, zur vollen Reife in Christus, dann muss er auf dem Weg dahin lernen, den vollkommenen Willen Gottes zu erkennen und danach zu handeln. Da wir aber in diesem Leben nie die Vollkommenheit erreichen werden, sind wir immer erneuerungsbedürftig.

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Oft werden wir vor Fragen stehen, wie diese:

Wie denkt Gott in dieser oder jener Angelegenheit? Welches wäre der Sinn Jesu in dieser oder jener Sache? Wie weit ist meine Erneuerung fortgeschritten? Erkenne ich nur den guten Willen Gottes, oder übe ich mich schon den wohlgefälligen Willen Gottes zu erkennen und zu befolgen? Stelle ich meine Gedanken unter dem gehorsam Christi? (siehe 2Kor 10:5).

Der erneuerte Sinn hilft uns, nötige Korrekturen anzunehmen.

Korrektur durch die Gemeinde

Der neue Christ sollte sich von älteren und reiferen Geschwistern helfen und korrigieren lassen. Solche Korrekturen annehmen, ist Weisheit; Korrekturen abweisen, ist Torheit. Jedenfalls braucht Gott hauptsächlich Glaubensgeschwister, uns zu korrigieren. Wir sollten diese Möglichkeit viel mehr in Anspruch nehmen. Es dient uns zum Segen, wenn wir auf den Rat von Pastoren und Seelsorgern achten. Auf keinen Fall sollten wir «Neulinge» um ihre Meinung fragen.

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Die Gemeinschaft der Gläubigen ist eine «Korrekturwerkstatt». Gott möchte sie gebrauchen. Doch manche bleiben dieser Werkstatt fern – leider, zu ihrem eigenen Nachteil. Zusätzlich zur Gemeinschaft der Geschwister, arbeitet Gott an uns durch die Versammlungen, in denen gebetet, gesungen und Gottes Wort verkündigt wird. Auch die Zeugnisse der Gläubigen können uns zur Korrektur dienen.

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Eine weitere und wichtige Korrektur geschieht durch das Mahl des Herrn. Es heisst in 1Kor 11:27ff:

„Es prüfe aber ein Mensch sich selbst, und so soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. – Denn wenn wir uns selbst richteten, würden wir nicht gerichtet werden…“

Korrektur durch Umstände

Widerwärtigkeiten und Probleme

Ja, Gott gebraucht auch Umstände. Er kann Türen öffnen, wie auch schliessen. Manche Schwierigkeiten oder Nöte können ein Fingerzeig Gottes sein. Achte auf das, was er dir zeigen möchte. Du kannst einen Dienst tun, den du als von Gott erkennst, und dabei doch auf allerlei Schwierigkeiten stossen. Jesus musste leiden – und das war der Wille Gottes. Paulus hatte Feinde, war der Gefahr von Räubern ausgesetzt, musste Flüsse überqueren, litt Hunger, erlebte schlaflose Nächte, rang um Neubekehrte, setzte sich ein für neue Gemeinden, ja er musste viel leiden – und das war der Wille Gottes.

Segnungen

Es können auch segensreiche Situationen eintreten, die uns den Willen Gottes klar machen. Nur, nicht jede positive Angelegenheit ist unbedingt von Gott, wie auch nicht jede negative vom Bösen sein muss. Gott hat alles unter Kontrolle und er kann jeden Umstand benützen, um uns zu segnen und zu leiten.

Offensichtliche umstände

Der gesunde Menschenverstand kommt von Gott. Den dürfen und sollen wir gebrauchen. Wenn ich Obst essen möchte und vor mir liegen ein Apfel, eine Birne und eine Banane, dann muss ich doch nicht kompliziert und übertrieben nach dem Willen Gottes fragen, sondern mich natürlich für eine dieser drei Früchte entscheiden. Wir müssen die Dinge mit Klarheit, Neutralität und Realität anschauen, denn auch das natürliche hat Gott geschaffen und uns da hineingesetzt. Der Christ ist kein Pessimist und kein Optimist, er sollte vielmehr ein Realist sein. Überlege, rechne aus, denke darüber nach, sprich mit anderen und dann triff eine Entscheidung im Aufblick zum Herrn.

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Erlaubt mir eine kleine Übertreibung, um des besseren Verständnisses Willen: Jemand steht oben auf dem Balkon im 10. stock. Er bekommt den Eindruck, dass Gott ein besonderes Zeichen den vielen Ungläubigen auf der Strasse geben möchte. Darauf fragt er sich, ob es wohl der Wille Gottes sein könnte, dass er ins Freie hinunterspringen soll.

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Darauf können wir nur antworten: Gebrauche deinen gesunden Menschenverstand, denn es ist doch offensichtlich, dass dieser Impuls nicht von Gott kommt.

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In Spanien hat ein Pastor Mal folgendes erzählt: Juan nahm den Pastor in seinem Auto mit. Nach einer Weile Fahrt blieb das Auto plötzlich stehen. Sie stiegen aus, deckten die Motorhaube auf, suchten nach der Ursache, bis endlich Juan entdeckte, dass das Benzin ausgegangen war. Dann frug Juan den Pastor: «Was möchte uns Gott wohl mit diesem Vorfall sagen?» Daraufhin sagte der Pastor zu ihm: «Sei nicht dumm, sondern fülle den Tank mit Benzin».

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Wie oft gehen doch Kinder Gottes töricht mit dem Willen Gottes um!

Bedingungen, um Gottes Führung zu erleben

 Ein Kind Gottes sein (wiedergeboren, bekehrt)
 Dem Herrn gehorsam sein
 Die Führung des Heiligen Geistes suchen

„Denn alle, die durch den Heiligen Geist geleitet werden, die sind söhne Gottes.“ (Römer 8:14)

Wir tun gut daran, wenn wir nach dem Willen Gottes bei jeder wichtigen Entscheidung fragen. Das kann eine Reise, ein Geschäft, ein Studium, ein Besuch, u.a.m. sein.

Biblische Hinweise

„Lehre mich, Herr, deinen Weg, und leite mich auf ebenem Pfad…“ Psalm 27:11

„…habe deine Lust am Herrn, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt. Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertraue auf ihn, so wird er handeln… – Sei still dem Herrn und harre auf ihn!“ Psalm 37:4.5.7

Bitte lese auch noch folgende Bibelzitate:

Psalm 32:8; 139:23-24; Sprüche 3:5-6; Jesaja 55:8-9; Jak 4:13-15.

Gott angenehme Entscheidungen treffen

Triff keine voreilige Entscheidungen

Wenn du vor einer wichtigen Entscheidung stehst, dann nimm folgendes Bibelwort ernst:

„Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.“ Philipper 4:7

Vor Jahren gab es in der Schweiz ein Verkehrs Plakat mit der Aufschrift: «Im Zweifelsfalle nie!» Gemeint war, man soll nie ein Überholmanöver versuchen, wenn man zweifelt, dass es gelingt. Auch wir sollten im Zweifelsfalle keine wichtige und definitive Entscheidung treffen. Warte, bis du eine gereifte Entscheidung treffen kannst.

Schiebe Entscheidungen nicht auf die lange Bank

Manche Christen haben Entscheidungen jahrelang vor sich hergeschoben. Ganz unnötig, ja vielleicht auch im klaren Ungehorsam. Wenn du den Willen Gottes erkannt hast, dann sei mutig und triff im Vertrauen auf den Herrn eine Entscheidung. Bitte lese dazu Apg 16:10 und achte auf die sofortige Entscheidung, die getroffen wurde.

Triff Entscheidungen mit Mut und Vertrauen – und zugleich mit Besonnenheit. Solches Vorgehen ehrt Gott.

Bewege dich innerhalb des Logos

Das bedeutet, füge dich dem allgemeinen Wort Gottes.

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Ein Schiff, auch wenn es noch so gross und modern ist, gerät in Gefahr, wenn es auf hoher See nicht in Bewegung bleibt. Die Wellen, die Winde und die Ströme könnten mit dem Schiff spielen und es an einem Felsen zerstören.

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So auch wir, darum ist es besser in Bewegung zu bleiben. Dafür müssen wir uns nach dem allgemeinen Wort Gottes richten und so unseren Weg finden. Wenn ich weiss, der Herr möchte mich in seinen Dienst stellen, aber nicht weiss wo, wann und wie, dann darf ich getrost dort beginnen, wo ich bin und mit den Gaben, die er mir verliehen hat. Später kann er dann meinen Weg umlenken oder weiterlenken. So überlassen wir unserem «Kapitän» die Führung unseres Lebens.

Die richtige Zeit wahrnehmen

Das ist besonders schwierig. Die meisten Menschen neigen zu voreiligem Handeln. Sie können nicht in Geduld warten. Sie gehen dem Herrn voraus.

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Andere dagegen sind ängstlich, schüchtern oder zurückhaltend. Sie trotten nur langsam dem Herrn nach. Sie trauen sich nicht so recht, vorwärtszueilen. Bitte lese jetzt Johannes 7:2-10.

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Wie sehr müssen wir uns üben, mit dem Herrn Schritt zu halten!

Ungeeignete Methoden

Wir kommen nun zum zweiten Teil dieser Arbeit über den Willen Gottes, bzw. die Führung Gottes.

Ichbezogene und abergläubische Arten

Es gibt Christen, die unbiblische Arten zur Weg-Erkennung benützen. Sie richten sich nach menschlichen Begierden, handeln aus Unglauben heraus, trauen der Leitung des Heiligen Geistes nicht. Manche lassen sich von abergläubischen oder gar okkulten Praktiken den Weg zeigen. Der wahre Christ hat jedoch nichts mit Spiritismus, Esoterik, Wahrsagerei oder dergleichen zu tun.

Zeichen fordern oder auf das Glück hoffen

Wenn wir in das NT hineinschauen, werden wir erkennen, dass das «Glückslos» vor der Ausgiessung des Heiligen Geistes betätigt wurde. Lese dazu Apg 1:26. Nachdem wurde diese Art nicht mehr angewandt. Für alle Gläubigen gilt nämlich das Wort:

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„Denn alle, die durch den Heiligen Geist geleitet werden, die sind Söhne Gottes.“ (Römer 8:14)

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Jesus hat die Schriftgelehrten und Pharisäer stehen gelassen und hat ihnen keine Zeichen gegeben. Manche Gläubige berufen sich auf Begebenheiten des AT. Dabei vergessen sie, dass unsere Zeit zum neuen Bund gehört, und wir unter der Leitung des Heiligen Geistes zu stehen haben. Eine schlichte Lektüre von Römer Kapitel 8 kann jedem Christen zeigen, wie wir heute wandeln sollen.

Auf subjektive Gefühle vertrauen

Es besteht eine grosse Gefahr, die subjektiven Gefühlsregungen mit der Leitung des Heiligen Geistes zu verwechseln. Darum gebührt uns, mit grosser Vorsicht vorzugehen. Es geziemt sich nicht, die Gefühle über die Bibel zu stellen. Wie oft habe ich gehört: „Ich habe das Gefühl, dass ich dieses oder jenes tun sollte.“

Die Bibel nach Zufall öffnen

Manche richten sich nur nach zufälligen Bibelstellen. Sie öffnen die Bibel irgendwo, ganz zufällig, und meinen, Gott rede nur so zu ihnen. So können wir jedoch nicht den Willen Gottes erfahren. Und so kann uns Gott nicht den Weg zeigen, den er uns führen möchte. Diese Art, die Bibel zu gebrauchen ist eine Praxis von unreifen Christen oder Neulingen auf dem Glaubensweg.

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Es wird folgende Anekdote erzählt:

Jemand wollte den Willen Gottes für sein Leben erfahren und schlug dreimal die Bibel willkürlich auf.

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Das erste Mal stiess er zufällig auf Mt 27:5 b):

„…und machte sich davon, ging hin und erhängte sich.“

Bestürzt über dieses Wort, versuchte er es ein zweites Mal mit zufälligem Aufschlagen.

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Das zweite Mal stiess er zufällig auf Lk 10:37 c):

„So geh du hin und handle ebenso!“

Ein Schrecken ergriff ihn und grosse Unsicherheit. Er versuchte es noch ein drittes Mal.

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Das dritte Mal stiess er zufällig auf Joh 13:27 c):

„Was du tust, tu schnell!“ (Elberfelder revidierte Fassung)

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Wie wir erkennen können, so darf man nicht mit dem heiligen Wort Gottes umgehen!

Täuschungsrisiken

Wir sind beim dritten und letzten Teil angelangt. Bitte lese noch Röm 8:14-16.

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Wie leicht können wir uns in einer Grossstadt verirren. So kann es auch im Leben geschehen. Der Herr möchte uns leiten, aber wir folgen nicht und riskieren den falschen Weg einzuschlagen. Was fördert irrtümliche Entscheidungen?

Mangelnde Gemeinschaft mit Jesus

Am Ende des 2.Korinther Briefes heisst es:

„…und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! Amen.“

Wenn wir uns dementsprechend unter die Leitung des Heiligen Geistes stellen wollen, benötigen wir eine klare, freudige und gläubige Beziehung zum Herrn Jesus. Nur so können wir mit der Leitung seines Geistes rechnen.

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Eine schlechte Radioeinstellung bewirkt einen undeutlichen Empfang. So kann man manches falsch oder gar nicht verstehen. So auch im Leben. Denn es ist nicht so leicht, die sanfte Führung des Geistes zu verstehen. Durch mangelnde Gemeinschaft und laue Gebetszeit riskieren wir, den Willen Gottes und seine Führung nicht zu erkennen. Aus diesem Grund gibt es viele falsche Entscheidungen.

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Wie steht es mit unserer Verbindung mit dem Herrn?

Ichhaften Sinn

Das bedeutet: Egoismus, unreine Gesinnung, böse Gedanken, Stolz, Lieblosigkeit, Unversöhnlichkeit, Neid und vieles mehr. Dadurch verfehlen wir den Weg Gottes und folgen nicht der Absicht Gottes. Wir gehen dann am Auftrag Gottes für unser Leben gleichgültig vorbei.

Unachtsamkeit dem Worte Gottes gegenüber

Das geschieht,

 wenn wir uns zu wenig der Bibel widmen
 wenn wir zu selten über sie nachsinnen
 wenn wir zu wenig darin lesen
 wenn wir zu oberflächlich mit ihr umgehen
 wenn wir sie nicht erforschen
 wenn wir nicht hinhören wollen

Mangelnde Hingabe

 ohne Hingabe gibt es keinen tiefen Segen und auch keine klare Führung Gottes
 ohne Hingabe gibt es keine Bereitschaft, um Christi Willen zu leiden
 ohne Hingabe gibt es keine Frucht für die Ewigkeit

Hingabe bedeutet: sich selbst verleugnen; allem absagen, was uns hindert, Jesus zu folgen; ihm ganz zur Verfügung zu stehen mit voller Dienstbereitschaft; ihm nachfolgen im Bewusstsein, dass es um IHN und nicht um uns geht.

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Wo das fehlt, stehen wir in Gefahr, zu irren.

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Mangelnder Glaube und fehlender Gehorsam

Das NT bringt diese beiden Begriffe oft zusammen. Es geht nämlich im christlichen Leben um den Glaubensgehorsam. Wo aber das fehlt, da geraten wir leicht auf Irrwege und erfüllen nicht den Willen Gottes für unser Leben. Wo wir Gott und seine Verheissungen nicht vertrauen, werden wir schnell die Orientierung verlieren.

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Zum andern: wozu möchten wir eigentlich Führung Gottes erleben? Sind wir bereit, dem Herrn zu gehorchen? Ohne diesen Gehorsam können wir nicht mit der Leitung des Heiligen Geistes rechnen. Ohne Gehorsam verfallen wir der Täuschung, statt der Führung.

Weitere Täuschungen

Wir können uns täuschen wegen Unreinheit

Unser Herz muss rein sein, wenn wir des Herrn Leitung erwarten. Das Blut Jesu reinigt uns, andernfalls werden wir irren, statt Führung Gottes zu erleben.

Wegen Hochmut

Wie viele suchen mehr die eigene, statt die Ehre Gottes. Ich habe manchen neuen oder jungen Christen mit bedauern beobachtet, wie er sich sicher fühlt und meint, sich nie zu täuschen, nie zu irren, immer ganz genau den Weg Gottes zu kennen. Solch einer aber täuscht sich gewaltig, denn:

„Vor dem Verderben kommt Stolz, und Hochmut kommt vor dem Fall“ (Sprüche 16:18)

Wegen Ablehnung des geschwisterlichen Rates

Nicht wenige treffen irrige Entscheidungen, weil sie nicht auf den Rat der Geschwister achten wollen. Wo aber Demut fehlt, können wir uns leicht täuschen und falsche Wege einschlagen.

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Ein notwendiges DENNOCH

Zum Schluss noch eine kurze Aufmunterung. Niemand von uns ist perfekt. Jesus jedoch wird uns vollkommen zubereiten auf die Ewigkeit hin. Wenn wir nicht in eigener Kraft oder Weisheit handeln, werden durch Jesus manche Risiken rechtzeitig erkannt und beseitigt. Darum vertraue Gott und triff Entscheidungen im Namen Jesu Christi. Rechne mit der Führung des Heiligen Geistes. Er ist unser Beistand und Führer. Der Herr ist würdig, dass wir ihm voll vertrauen. Gehe also getrost den Weg und sei immer bereit, Gott zur Verfügung zu stehen, um ihn mit den Gaben zu dienen, die er dir geschenkt hat.

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Der Herr offenbare dir seinen Willen und helfe dir, ihn zu erfüllen!

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